- Warum soll ein Teilnehmer am Voraushelfer-System medizinisch vorgebildet sein?
Aus unserer Sicht hat das mehrere Gründe.
Eine Notfallsituation bei der ein Mensch wieder belebt werden soll stellt eine große Herausforderung an den Helfer da. Er bewegt sich in einem emotionalen Umfeld, mit entsprechendem Stress am Notfallort. In den meisten medizinischen Berufen ist Wiederbelebung Teil der Ausbildung und wir können mit unserem Ausbildungskonzept hier ansetzen. - Muss ich als Voraushelfer Mitglied in einer Organisation sein?
Nein, als Voraushaushelfer muss man kein Mitglied einer Organisation sein.
Jeder Helfer mit medizinischer Fortbildung kann sich bei uns anmelden und wird individuell geschult und betreut. - Bin ich als Voraushelfer versichert?
Ja, Voraushelfer sind versichert. Die Unfallkasse Hessen trägt den Versicherungsschutz für Erst- und Voraushelfer.
Wir haben die Voraushelfer zusätzlich für etwaige Haftpflichtschäden versichert. - Wie weit muss ich im Einsatz maximal fahren?
Im Einsatzfall beträgt der maximale Radius zum möglichen Einsatzort 1000 m.
Weitere Entfernungen sind nicht sinnvoll, da es um das Zeitfenster der ersten Minuten im Fall einer Wiederbelebung geht. - Muss ich jeden Einsatz annehmen?
Nein, sie müssen keinen Einsatz annehmen.
Die Entscheidung treffen Sie für sich ganz allein bei jeder Alarmierung.
Dies wird auch in keinster Weise protokolliert. Die Teilnahme ist immer freiwillig. - Was mache ich wenn ich den Rucksack nicht dabei habe.
Das ist kein Problem, denn „Drücken“ ist das wichtigste!
- Was ist wenn ein Einsatz angenommen wurde ich aber doch nicht weg kann?
Dann den Einsatz einfach über die App abbrechen, so dass das System / die Leitstelle ggf. die nächsten Voraushelfer alarmieren kann.
- Werden Voraushelfer ständig geortet?
Nein. Erst bei einer Alarmierung über das KATRETTER-System, erfolgt zunächst eine grobe Ortung aller angemeldeten Smartphones. Damit wird der Kreis an Smartphones, die sich in der Nähe des Einsatzortes befinden, eingegrenzt. In einem zweiten Schritt werden für die zielgenaue Alarmierung nur die Smartphones im Umfeld des Einsatzortes „feingeortet“.
- Sind die Daten der Ersthelfenden geschützt?
Ja. Sämtliche Daten werden streng vertraulich behandelt. Notwendige Datenübertragungen erfolgen verschlüsselt nach aktuellstem Stand der Technik.
- Wie verhalte ich mich, wenn mich etwas belastet?
Nach dem Einsatz findet eine Abfrage zur Einsatzsituation statt, so dass hier ggf. bei Belastung direkt Kontakt aufgenommen werden kann.
Auch im Nachhinein können Sie sich an die Voraushelfer-Adresse wenden. Die Möglichkeiten besprechen wir ausführlich in der Präsenzschulung. - Welchen Inhalt hat der Rucksack für Voraushelfer?
Bestückungsliste Voraus-Helfer-Rucksack
- Absaugungszubehör in Tasche gelb
- Absaugpumpe manuell, lose zusammengebaut
- FFP 2 Masken
- Untersuchungshandschuhe 4 Paar
- Händedesinfektion 100ml
- Taschenlampe
- RR-Manschette mit Stethoskop
- Weste Voraus-Helfer
- Guedeltuben in Größe 3,4 und 5 (fixiert auf vorhandenen Fixierungsgummibändern)
- Klemmbrett mit 5 Voraus-Helfer-Einsatz-Dokumentationsbögen.
- Ambu-Beutel SPUR II incl. 2 Masken
- Bakterienfilter für Beatmung
- Larynxtubus Größe 3 / 4 / 5 mit Blockerspritze
- Päckchen Wundschnellverband
- Fixierbinde 8cmx4m
- Verbandpäcken DIN 13151-M
- Verbandtuch DIN 13152-B (800x1200mm)
- Rettungsdecke
- Dreiecktuch
- sterile Kompressen 10×10
- Verbandsschere
Das Voraushelfer-System des Kreises Offenbach
Spendenkonto:
Sparkasse Langen-Seligenstadt
IBAN: DE80 5065 2124 0049 1143 41
BIC: HELADEF1SLS
Beim Voraushelfersystem zählt jeder gespendete Euro, da es keine gesetzlich geregelte Finanzierung hierfür gibt.
Jeder Voraushelfer wird mit einem Rucksack, Warnweste und Protokoll ausgestattet. Neben den laufenden Kosten schlägt jeder Rucksack mit rund 250€ zu buche. Ein AED – also vollautomatischer Defibrillator nochmal mit rund 1.400€
Um möglichst viele Voraushelfer ausstatten zu können würden wir uns daher über eine Spende freuen.Das Spendenkonto sehen Sie weiter oben.
Eine Spendenbescheinigung stellen wir auf Wunsch gerne aus.
→ FAQ zum Voraushelfersystem am Ende der Seite
Voraus-Helfer
Mit 100.000 bis 200.000 Fällen ist der plötzliche Herztod die häufigste vermeidbare Todesursache in der Bundesrepublik Deutschland. Die Erfolgsquote von Reanimationen liegt in Deutschland bei ca. 11%. Durch Verkürzung des therapiefreien Intervalls könnte die Erfolgsquote deutlich gesteigert werden. Therapiefreies Intervall ist der Zeitraum vom Eintreten des Notfalls bis zur ersten medizinischen Versorgung – zum Beispiel die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Die Überlebenschance des Betroffenen sinkt bis zum Beginn qualifizierter Maßnahmen jede Minute um 10%.
Die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sinken unbehandelt derart schnell, dass der Rettungsdienst kaum eine Chance hat rechtzeitig da zu sein. Es gibt daher 3 wesentliche Ziele, die wir verfolgen:
- Verbesserung der Häufigkeit von Laienreanimation durch Angehörige
- telefonischen Anleitung zur Reanimation durch Leitstellendisponenten
- Nutzung von Voraushelfersystemen zur Verkürzung des therapiefreien Intervalls
Häufig auch als First Responder (aus dem Englischen wörtlich übersetzt “Erst-Antwortender”) bezeichnet ist ein Voraushelfer ein Notfallhelfer als Ergänzung der Rettungskette und rückt immer parallel zum professionellen Rettungsdienst aus. Der Voraushelfer ist medizinisch ausgebildet und überbrückt die Zeit, bis zum Eintreffen eines Rettungsmittels, mit qualifizierten basismedizinischen Maßnahmen. Für diese Tätigkeit wird der Voraushelfer durch uns zusätzlich geschult, mit einem Rucksack ausgestattet und umfassend betreut.
Die KATRETTER-App ist ein System für freiwillige Voraushelfer (First-Responder):
Befinden sie sich in der Umgebung eines Einsatzortes, werden sie per KATRETTER-App direkt von unserer Zentralen Leitstelle um ihre Mithilfe gebeten.
Wenn Sie auch mithelfen möchten, dann schon mal vorab vielen Dank für Ihre Bereitschaft. Wir werden zum 01. Mai 2024 mit den Voraushelfern starten.
Für den Einsatz als Voraushelfer ist eine medizinische Vorbildung Bedingung, auf die wir mit unserer Schulung aufsetzen können.
Unter medizinischer Vorbildung verstehen wir z. B.:
- Feuerwehrsanitäter
- Sanitätshelfer
- rettungsdienstliche Ausbildungen
- medizinische Ausbildungsberufe
Uns ist es wichtig Sie nicht unvorbereitet in eine Einsatzsituation zu schicken. Alle Voraushelfer werden von uns regelmäßig fortgebildet und auch nach dem Einsatz betreut. Zur materiellen Grundausstattung gehört noch ein Rucksack mit medizinischem Equipment für Basismaßnahmen bei der Reanimation.
Bitte füllen Sie folgendes Kontaktformular aus, damit wir mit Ihnen Details besprechen können: